Hallo liebe Hotelfach-Gemeinde,
in Anbetracht der Tatsache, dass sehr viele Hotelfachleute auch im Service durchaus als Refas arbeiten bzw. diese oftmals auch vollwertig ersetzen können und in der Hotelverwaltung und als Night Auditoren nicht nur Hokas landen, sondern auch ganz gewöhnlich Hofas mit halbwegs guten Noten in Rechnen bin ich der Ansicht, dass die offizielle Einteilung der 3 Gastroberufe: Hotelfachmann, Restaurantfachmann und Hotelkaufmann auch ohne weiteres zu einem Beruf verschmelzen lassen könnte.
Man könnte aus allen 3 Berufsbildern auch einen Beruf machen und das ganze dann nach einer 3-jährigen Ausbildungszeit beispielsweise Gastronomiefachmann nennen. Eine Bezeichnung die nicht nur den Service sondern auch die Hotellerie miteinbezieht, da diese selbstverständlich auch zur Gastronomie gehört. Diese Schaffung eines neuen Berufsbildes würde in den heutigen Sparzeiten nicht nur jede Menge verwaltungstechnische Arbeiten erübrigen sondern gleichzeitig auch mehr Chancen ermöglichen.
Leute die offiziell Hofa lernen und letztenendes doch zu 90% ihrer Ausbildungszeit im Service und Bankett eingesetzt werden haben viel schlechtere Chancen später einmal in der wirklich gehobenen und exquisiten Gastronomie zu kellnern, ebenso wie gelernte Refas so gut wie gar nicht Fuß an der Rezeption oder in der Verwaltung bzw. auch Housekeeping eines Hotels fassen können.
Wenn man ehrlich ist, dann ist doch der Hotelfachmann heutzutage nur noch das "Mädchen für alles" und wird mal an der Rezeption, mal an der Bar, mal im Restaurant, mal im Housekeeping und vielleicht auch später mal in der Verwaltung eingesetzt und in diesen Zusammenhang muss ich mir erstnhaft die Frage stellen:
Brauchen wir wirklich noch Restaurantfachleute und Hotelkaufleute?
In immer mehr Restaurants arbeiten auch Hofas und die guten alten Zeiten in denen noch Hokas ausgebildet wurden gehören endgültig der Vergangenheit an, der Beruf des Hotelkaufmannes ist am Aussterben und ob es ihn in dieser Form noch lange geben wird sei an dieser Stelle dahingestellt. Also warum sollten wir nicht einen Universalberuf erschaffen, der alle 3 Ausbildungsberufe und deren Inhalte in einem vereint?
Ich würde gerne hierzu eure Meinungen, Anregungen, Kritiken und andere Vorschläge hören, denn ich bin sehr gespannt darauf wie andere Leute und Kollegen der Gastronomie diese Thematik betrachten.
Und hier noch etwas zum Fachmann für Systemgastronomie: Da diese Fachkräfte in den allermeisten Fällen in der Systemgastronomie anfangen und dort meistens auch bleiben und ihre eigene Karriere machen, sollte man diesen Beruf eher erhalten. Immer mehr Menschen essen in diesen Zeiten Fast Food und immer neue Ketten schießen wie die Pilze aus dem Boden, weshalb spezialisierte Fachkräfte hier wichtig sind.
Und das Berufsbild der Fachkraft im Gastgewerbe muss auch kritisch betrachtet werden. Ob man wirklich einen Beruf braucht, der einem in 2 Jahren zum untalentierten Kellner heranbringt oder ob man nicht einfach noch ein weiteres Jahr zur vollen Fachkraft anhängen kann steht zur Debatte...
Liebe Grüße,
euer MunshainBar
P.S.: Zwecks besserer Lesbarkeit habe ich in diesem Text die männliche Grammatikform verwendet. Liebe weibliche Kollegen, ihr seit natürlich in gleichem Maße angesprochen 🙂
Sehr interessanter Gedanke. Darüber habe ich noch nie gedacht.
In manchen Punkten hast du mit Sicherheit recht.
Allerdings dürften dann "Gastronomiefachkräfte" auch nur in Hotels mit Restaurants ausgebildet werden.
Letztendlich dürften Restaurants nicht mehr ausbilden, da sie z.B. keine Rezeption oder Etage haben.
Viele in der Gastronomie, lernen Restaurantfachfrau, da sie von anfang an wissen, dass sie lieber im Service eingesetzt werden, als an der Rezi ect.
Denke, dass es wichtig ist, so eine Unterteilung zu haben, da die Gastronomie breit gefächert ist. Wenn man weiß, dass man nur im Service arbeiten möchte oder an der Bar, wieso sollten man dann noch etwas an der Rezi lernen, wenn man die nächsten Jahre damit garnicht in Verbindung gebracht wird.
Hallo MunshainBar,
interessanter Gedanke, aber aus meiner Sicht gibt es krasse Unterschiede zwischen ReFas und HoFas.
Ein HoFa wird niemals einen ReFa ersetzen können, zumindest nicht wenn der Arbeitsplatz an der Bar oder im Restaurant anspruchsvoll ist.
Ein HoFa lernt im Service die Grundlagen, sagen wir mal 70%.
Was wir z.B. nicht gelernt haben ist speziefische Dekoration, Blumengestecke und Raumgestaltung, sowie Flambieren und Tranchieren, viele können auch nicht filetieren.
Dann kommt die Weinkenntnis, wir Hofas kennen uns nur in Deutschen Weinen, vielleicht noch Österreich, Frankreich und Italien aus.
Was ist aber mit der spezifität der Südamerikaner, Afrikanischen und australischen Weinen, mal von den Asiatischen Getränkespezialitäten abgesehen.
Dann geht es weiter an der Bar mit Cocktails.
Zeig mir nen HoFa, der dir 20 verschiedene Cocktails aus dem stehgreif mixen kann, hier auf Sylt wurden 40 Cocktails von den ReFas verlangt zu können.
Ich finde schon, wenn man die Qualität in der Gastronomie hoch halten will braucht man Spezialisten und das sind nunmal die 2 großen Bereiche der Gastronomie, die Übernachtung und die Bewirtung.
Ich finde nicht, dass man diese zusammenlegen sollte, es wäre ein herber Verlust an Qualität.
Bei den HoKas gebe ich dir recht, die können in die HoFas mit eingehen, dafür sollte man aber eine Weiterbidungsmaßnahme für 1 Jahr, als Beispiel, einbauen, indem die Verwaltungsaufgaben wie FiBu, Kalkulation und Revenue speziell geschult werden und man dann den Titel Hotelkaufmann bekommt.
Was die Fachkraft in der Gastronomie angeht, die wurde, meineserachtens geschaffen um die jenigen, die nach 1,5 Jahren merken, "Mist, das halte ich nicht durch, ich will raus hier!" nicht nach dieser zeit ohne was dastehen zu lassen, sondern zumindest einen verminderten Abschluss zu erteilen, damit ihre Chancen nicht als Abbrecher extrem sinken.
Aber auf diesem Wege, dass der HoKa ausstirbt sind wir ja schon, lediglich die spezifische Weiterbildung in der Hotellerie fehlt noch.
FiBu-Kurse kann man überall belegen, aber auf die Hotellerie bezogen wäre es sicher noch ein Gewinn, so könnte man auch einfacher als HoFa in Sparten der Verwaltung springen, wenn man nach 3,4,5,6 Jahren den Gästekontakt satt hat.
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Hallo Quin_Tulop,
das mit der Fachkraft im Gastgewerbe sehe ich nicht so (ich weiß ich bin nicht vom Fach, aber durch die Ausbildung meiner Tochter, sehr an allem interessiert was die Ausbildung in der Gastronomie bedeutet)!
Ich hatte schon mal geschrieben, dass man als Hauptschüler, nicht grad große Chancen hat als Hofa eine Lehrstelle zu finden, daher finde ich es gar nicht schlecht wenn man dann als Fachkraft im Gastgewerbe in den Beruf rein kommen kann, und dann nach den 2 Jahren, noch ein halbes Jahr dran hängen kann und dann Hofa ist( natürlich müssen die Noten stimmen), so hat es zumindest meine Tochter vor!
Ihr macht der Beruf Spaß und ich fände es schade, wenn man keine Chance bekommt, wenn man eben nur den Hauptschulabschluss hat!
Grüßle
Milianda
Ich finde es macht Sinn HoFa und ReFa zu trennen, da es eben schon sehr viele Unterschiede gibt.
Auch zu den Systemgastronomen ist ein großer Unterschied.
Bzgl Fachkraft im Gastgewerbe stimme ich vollkommen mit Milianda überein. Mag sein, dass ich da nochmal eine andere Sicht der Dinge habe, da ich in der Jugendarbeit ehrenamtlich tätig bin und einer unserer Schwerpunkte das Thema "Jugend&Arbeitswelt" ist und wenn man da noch die Zahlen im Kopf hat, wie viele Jugendliche die Hauptschulabschluss oder Quali haben und keinen Ausbildungsplatz finden sind Berufe wie die "Fachkraft im Gastgewerbe" sinnvolle Alternativen, denn es heißt ja nicht wenn sich jemand mit dem lernen schwerer tut schlecht arbeitet. Und wenn der Arbeitgeber das merkt, gibt es bestimmt oft die Möglichkeit das eine Jahr noch dranzuhängen.
Ich denke HoKa's sind ein eher aussterbender Beruf...der Rest sollte aber doch alles getrennt bleiben, meiner Meinung nach.
Seamos realistos y hagamos lo imposible. URUGUAY, EL PAIS DE MI CORAZON Y EL MEJOR LUGAR DEL MUNDO!
Es ist völlig egal ob man HOFA, HOKA oder REFA ist... alles unterbezahlt, Überstunden ohne Ende, geistig NULL fordernd, und man ist die Putze vom Dienst!
Lächle jeden Tag!
Wenn ich jetzt all deine Postings zusammenzähle, scheinst du aber mit deinem derzeitigen Beruf auf Kriegsfuss zu stehen?!?!?!
Wo drückt der Schuh?
Denn deine Argumente "sieht" man auch schon in 2-3 Jahren der Ausbildung 🙂
Ich arbeite nicht mehr in diesem Beruf bzw. Branche, und das war die beste Entscheidung meines Lebens!!!
Lächle jeden Tag!
Es ist völlig egal ob man HOFA, HOKA oder REFA ist... alles unterbezahlt
Welcher Beruf ist denn deiner Meinung nach fair bezahlt? Ich denke es gibt viele unterbezahlte und manche überbezahlte Jobs.
Aber kommt es nicht auch darauf an dass jemandem sein Beruf Spaß macht? Man muss ja schließlich jeden Tag damit leben. Und in der Gastronomie ist es doch ganz einfach: Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Ein zwischendrin ist schwer zu finden. Und nur weil es für dich das falsche war, musst du doch nicht alles runterziehen, denn es gibt viele, denen ihr Job Spaß macht.