Verantwortung??

ich hatte zB als "praktikantin" schon meine eigenen stationen... also ich finde es liegt auch an der leistungsfähigkeit der azubis, wieviel man ihnen zutrauen sollte oder wieviel sie sich selbst zutrauen. ich hatte zB im 1. Lehrjahr kein Problem damit an Karneval 3-4 Karnevalstische (pro Tisch bis zu 20 Mann, macht bei voller VA 80 gäste pro kellner, alle SZ) oder 3 10er tische im bankett (3-5 gänge, SZ) zu machen und hab mich sogar aufs trinkgeld gefreut - war immer seeeeehr viel (hatte oft nach 3 SZ-VAs schon meinen azubigehalt drin)... hatte vorher training und das lernen kam by doing 😉

nach der ausbildung war ich mal auf ner VA wo ich dann im Bankett den ganzen abend eine station mit nur 20 leuten hatte und ich hab mich so vor langeweile gequält....

ich finde man sollte immer nur soviele gäste haben,wie man bedienen kann... was bringen den gästen denn gestresste, überforderte kellner? macht ja beiden kein spass...

Aus Erfahrung kenne ich es jetzt auch so, dass bei normalem bar- oder restaurant-betrieb du irgendwann der herr bist, je voller es wird (denn du bist der kellner und nur DU bringst das essen/die getränke) wenn es rappelvoll ist... hast ja nur 2 hände und gäste wissen, dass kellner stationen haben. wenn man vorm gast freundlich und selbstbewusst genug gegenübertritt, ist er auch gerne bereit zu warten.

Also ich hab als Praktikantin nach ca. 2 Monaten auch den Biergarten alleine gemacht.

Das waren ca. 80 Plätze... wenns gut Besucht war, hab ich dann noch einen für die Theke bekommen ansonsten konnt ich wirklich alles selbst machen.

Anfangs war das natürlich schon heftig, weil ich auch kaum eine richtige Einführung in die Kasse bekommen hab, aber das hat sich schnell gegeben.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es oft besser ist jemanden nach kurzer Einführung ins kalte Wasser zu werfen und ihm einfach mal Verantwortung zu übertragen als jemanden monatelang am Händchen zu nehmen und ihm jede Verantwortung abzunehmen.
Das bringt nämlich nicht nur dem Hotel Vorteile in dem es MAs hat, die selbstständig und verantwortungsvoll mitarbeiten, sondern auch einem selber - denn das Selbstbewusstsein wird gepusht, man lernt mit Stress umzugehen und halt selber Verantwortung zu tragen.

Sicherlich geht bei sowas einiges schief, z.B. das Gäste mal warten müssen, aber ich hab die Erfahrung gemacht dass wenn man, wie Kaja schon sagte, dieses Selbstbewusstsein und eine Gewisse Ruhe dem Gast gegenüber rüber bringen kann, dann sind diese auch gerne Bereit zu warten oder kleinere Missgeschicke hinzunehmen.

Mittlerweile habe ich das Hotel gewechselt und habe als Praktikantin im Service (3. Lehrjahr, schulische Ausbildung), selbst schon Praktikanten angelernt und in ihrem Urlaub die Serviceleiterin vertreten.

Im Endeffekt kommt es halt immer darauf an wie viel Verantwortung man selber bereit ist zu übernehemn, aber ich kann echt nur jedem Raten auch mal über seinen Schatten zu springen und sich Herausvorderungen zu stellen! Es lohnt sich...

Bei uns hast in der Ausbildung auch sehr schnell sehr viel Verantwortung übertragen bekommen.

Nach 1 Woche Dienst im Service hab ich meine eigene Kellnerkarte bekommen und hab die Weinstube mittags allein gemacht (im Schnitt ca. 40 Gäste zwischen 12:00 und 14:00 Uhr). Und das hat sich dann ordentlich gesteigert, je länger ich dort war.

Anfang des 2. Lehrjahrs hab ich die Urlaubsvertretung für die Hausdame gemacht (wir waren in der Zeit nur durchschnittlich gut gebucht, aber für einen Neuling gabs auch so genug, woran ich denken musste).

Im selben Jahr hab ich dann auch die Urlaubsvertretung für die Magazinleiterin gemacht.

Ich bin sehr froh, dass es so gelaufen ist. Soviel hätte ich bestimmt nicht in einem dieser Ausbildungsbetriebe gelernt, in denen 5 Leute im Service um zwei Gasttische rumstehen...(Mal überspitzt ausgedrückt 😉 )

Die Hausdamenvertretung durfte ich auch machen gleich im ersten Lehrjahr, im Service ging es erst im 2. Lehrjahr los mit eigenem Revier und Karte, allerdings hab ich spaeter dann auch mal die Bar alleine geschmissen bei mittlerer Auslastung

Lol..Azubis als Hausdamen Vertretung ranzulassen scheint wohl beliebt zu sein. War bei mir genau so. Gerade Lehre angefangen, zwei Wochen von der Hausame eingearbeitet worden und dann hat die Gute sich erstmal für zwei Wochen verabschiedet.

Ich bin dadurch auch ein Freund davon geworden, Leute manchmal einfach mal ins kalte Wasser zu werfen. Dadurch sieht man, wie viel man ihnen zutrauen kann und wie viel sie sich selbst zutrauen.

Oftmals ist aus Zeitgründen nur "Learning by doing" möglich. Im Großen und Ganzen sollte das aber klappen, auch wenn vielleicht manchmal ein kleinerer Schnitzer dabei ist. Man sollte halt immer ein Auge auf die Person haben 😉

bei mir war es genau so, dass ich schnell sehr viel verantwortung zu tragen hatte! es hat bei mir auch nicht lange gedauert, und ich hab alleine frühdienst gemacht und das bei vollem haus! aber ich fands gut! klar war man zu beginn aufgeregt, weil man wusste, was einem zugetraut oder zugemutet wird, aber nur so, lernt man seine grenzen kennen, wird total verantwortungsbewusst, selbstständig, und je öfter man es macht, umso mehr bekommt man seinen rhythmus!

ich finde es auch gut, einfach ins kalte wasser geworfen zu werden! denn nur so lernt man es, sich zu überwinden, und einfach sachen zu tun, die man sich allein gar nicht zutraut! denn dann weiß man, ich muss das jetzt machen-es führt kein weg dran vorbei!

ich seh das jetzt auch an neuen azubis, die noch ganz schüchtern und zurückhaltend sind und sich nicht z.b. zu tischen hintrauen...da sag ich dann auch, du machst jetzt mal den kleinen tisch alleine und so...ist ja für notfällen immer jmd da! ja, und nur so lernt man, aus sich rauszugehen und sich zu überwinden!
auch ich war am anfang total schüchtern und im laufe der ausbildung bin ich total selbstbewusst und selbstsicher geworden!

und: man kann ja echt auf sich stolz sein, dass man verantwortung bekommt!!!!!!!!

Vor allem machts viel mehr Spass. Wenn man immer nur die "Drecksarbeiten" macht, wirds auf Dauer langweilig und frustrierend. mal davon abgesehen das der Lernerfolg gleich null ist.

bei mir zB hat sich sehr schnell rausgestellt, dass ich sehr gut mit gästereklamationen umgehen kann und auch wirklich spass daran hatte übelst verärgerte gäste zu beruhigen... als ich am empfang war wurd ich dann bei sowas IMMER vorgeschickt.. natürlich durfte ich da nicht erwähnen, dass ich n azubi bin 😉

irgendwie folgte daraus eine kettenreaktion, es hat sich rumgesprochen, dass ich das gut und gerne gemacht habe und hatte somit die möglichkeit mich in dem bereich zu spezialisieren, was mir heute sehr zu gute kommt 😆

oh und an die beliebte hausdamenvertretung hatt ich mal einen tag im spätdienst an dem ich allein war (war meistens so) und irgendwie alle gäste sonderwünsche hatten... ich war ein einziger wandelnder pipser-funksprechrepeater (viele nachrichten, unter druck viel vergessen) und mir standen die haare zu berge... oh mann was war ich ein aufgescheuchtes huhn an dem tag. das war sehr lustig, ich stand sogar im schlaf noch unter strom 😆

bei dem ersten laden, in dem ich gearbeitet hab, sollte ich nach 3 tagen alleine den laden öffnen und alleine die frühschicht machen, inklusive bestellungen machen und lieferantenkrams annehmen. ich hatte dazumal übrigens noch nicht mal gewusst, wie man ein tablett richtig hält.

im nächsten laden hab ich viel beigebracht bekommen, als ich gezeigt hab, dass ichs drauf hab, bekam ich immer mehr verantwortung.

bei dem laden darauf (catering für großveranstaltung) musste ich sogar fragen, ob ich die teller abräumen darf.

beim nächsten wars wie beim ersten, nur halt mit der spätschicht.

bei dem, wo ich jetzt bin, darf ich sogar entscheiden, wer wann nach hause geht. 🙄

➡ fazit. kommt auf den chef drauf an, wieviel verantwortung er dir gibt. 😉