Hallo Zusammen,
bin neu hier und habe eigentlich nur eine Frage, deren Beantwortung mich aber momentan brennend interessiert 😀
Ich bin männlich, 46 Jahre alt und möchte einen Wiedereinstieg in die Gastronomie wagen.
Lange Kurzfassung meines Lebenslaufs:
Habe 1980 eine Ausbildung in einem Handwerksberuf begonnen, diese aber Anfang des 3. Lehrjahrs wieder abgebrochen, weil ich erst reichlich spät bemerkt habe eine völlig falsche Berufswahl getroffen zu haben. Da es gerade Anfang des neuen Jahr war und es keine freien Ausbildungsplätze mehr gab, hat mir ein Bekannter geraten eine AHGZ zu kaufen, um mir einen Saisonjob im Hotel als Spüler oder Küchenhilfe zu besorgen.
Das hab ich dann auch gemacht und gleich mit meiner ersten Bewerbung einen Volltreffer gelandet. Ostsee-Timmendorfer Strand als Spüler. Dort hab ich dann die ganze Saison als Spüler/Küchenhilfe und Hausmeistergehilfe (je nachdem wo ich grad gebraucht wurde) gearbeitet.
Eigentlich wollte ich dann mit ein paar Leuten anschließend Richtung Alpen ziehen, um mir dort den nächsten Saisonjob zu suchen. Aus familiären Gründen musste ich das Vorhaben aber wieder aufgeben und habe dann die nächsten ca. 10 Jahre in der Industrie gejobbt.
Mit ca. 30 wollte ich dann endlich einen Berufsabschluß nachholen und weil ich damals immer noch nicht wußte was ich eigentlich werden will, fiel mir mein Start in die Gastronomie ein und wieviel Spaß mir das damals gemacht hatte. So kam es dann, dass ich 2 Jahre später (mit Verkürzung wegen meiner alten Ausbildung) als Hotelkaufmann fertig war.
Meinen ersten Job hatte ich gleich in der Schweiz als stellvertretender Hotelchef in einem kleinen Haus in der Nähe von Saas-Fee. Da es kein Saisonjob war wollte ich dort eigentlich bleiben, musste aber nach 6 Monaten wieder aus familiären Gründen kündigen (meine Mutter wurde pflegebedürftig und hatte niemanden außer mir).
Ich habe dann bis vor ca. 1 Jahr als kaufmännischer Angestellter in der Industrie gearbeitet. Seither bin ich arbeitslos und meine Mutter ist seit 1 Jahr im Pflegeheim. Jetzt kam ich auf die Idee wieder als Saisonkraft in der Hotellerie zu beginnen, aber da ich ja praktisch nie auf meinem Beruf in Deutschland gearbeitet habe und ansonsten auch nur ca. 1 Jahr Erfahrung (außerhalb meiner Ausbildung) nachweisen kann, bin ich mir nicht sicher überhaupt einen Fuß auf den Boden zu bekommen.
Also hab ich mir gedacht, ich fange wieder als Spüler oder Küchenhilfe an, um erst mal wieder einen Einstieg zu finden und erste Erfahrungen zu sammeln.
a) Wie denkt ihr darüber? Kann ich nach solanger Abwesenheit und so gut wie Null Berufserfahrung überhaupt einen Einstieg finden und
b) stellt überhaupt irgendwer einen gelernten Hotelkaufmann als Spüler oder Küchenhilfe ein oder gelte ich überall als überqualifiziert?
Gruß
Bebbel
a) Wie denkt ihr darüber? Kann ich nach solanger Abwesenheit und so gut wie Null Berufserfahrung überhaupt einen Einstieg finden und
b) stellt überhaupt irgendwer einen gelernten Hotelkaufmann als Spüler oder Küchenhilfe ein oder gelte ich überall als überqualifiziert?
Ich würd mich nicht so sehr unter Wert verkaufen. Warum nicht einfach auf eine Servicestelle bewerben? Klar hast du jetzt nicht DIE Berufserfahrung dort nachzuweisen, aber du hast die Ausbildung in der Gastronomie, was schon mehr ist, als viele die im Service arbeiten überhaupt haben.
So, wie du deinen Lebenslauf schilderst, hast du zwar keine geradlinige Laufbahn hingelegt, aber immer gezeigt, dass du arbeiten willst. Ich glaube, das ist viel wert! 😉
Wo bist du denn zuhause? Ich vermute, du suchst etwas in der Region, wo deine Mutter ist, oder?
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Service war noch nie mein Ding. Als "Tellertaxi" bring ich nix auf die Reihe (nicht abwertend gemeint). Das ist eine Arbeit mit Berufung und die fehlt mir völlig. Da gibts erstklassige Leute und denen lass ich gern den Vortritt.
Ich kann gut mit Zahlen umgehen, aber nur wenn sie auf dem "Papier" stehen. War damals Klassenbester in Buchhaltung in der Berufsschule. Für die Meisten ist das ein Hassfach, ich mach das im Schlaf. Durch die vielen Jahre in der Industrie bin ich auch zu einem guten Logistiker geworden.
Daran ist zu einem großen Teil mein Ausbildungsbetrieb schuld, denn das Erste was ich zu Ausbildungsbeginn machen durfte - war die Buchhaltung, weil da grad jemand krank war. Als die mitbekommen haben, dass ich eine "Buchhalterseele" bin und meine Klappe halten kann, bin ich ins Personalbüro gewechselt und durfte 1 Jahr bleiben. Hatte dort dann meinen ständigen Arbeitsplatz und wurde sogar inoffizieller Abteilungsleiter, weil ich die Krankheits- u. Urlaubsvertretung der Personalchefin übernehmen musste. Und bei ca. 100 Angestellten war das ne Menge Arbeit und Verantwortung.
Ich hab in meiner ganzen Ausbildung im Betrieb nicht einen Tag im Service oder am Empfang gearbeitet. Hab mich zwar immer mal wieder deswegen beschwert, bin aber ständig nur vertröstet worden und eines Tages war dann der Prüfungstermin da. Daher hab ich meine Prüfung auch nur mit "befriedigend" abgeschlossen. Das kaufmännische hab ich im Schlaf runtergeleiert - aber als so Aufgaben kamen wie "Stellen Sie ein gehobenes Menü mit 5 Gängen und Produkten aus der Region zusammen", da hab ich total versagt.
Deswegen hab ich Null Ahnung von Service u. Empfang. Aber ich durfte 3 Monate in der Küche sein und Salat usw. putzen, was ich damals überhaupt nicht verstanden hab. Egal - hat den Vorteil dass ich jetzt als Küchenhilfe arbeiten kann.
In der Region wo meine Mutter und ich momentan wohnen, sieht es mit entsprechenden Betrieben sehr trübe aus. Ich hab mich schon erkundigt, aber die paar Hotels die wir haben brauchen mich nicht. Daher mein Gedanke wieder als Saisonkraft zu arbeiten. Also Winter - Alpen u. Schwarzwald und Sommer - Nord- u. Ostsee.
Hab mich schon bei den entsprechenden Jobbörsen im I-Net umgesehen und bei allen Tätigkeiten, die für mich als Hotelkaufmann in Frage kommen, festellen müssen dass die Anforderungen für mich persönlich einfach zu hoch sind. Sprich - ich trau mich da einfach nicht ran. Bin lieber vorsichtig und sage mir eher, dass wenn ich etwas nicht richtig (oder nur aus der Theorie) weis, dass es dann besser ist die Finger wegzulassen.
Von daher hätte ich lieber einen Job auf einen Niveau, wo ich tiefstapeln muss, mich dafür aber am Anfang auf der "sicheren" Seite fühle. Es geht ja nicht darum mein Leben lang als Spüler oder Küchenhilfe tätig zu sein, sonder nur um 1-2 Saisonen um den Einstieg wieder zu finden.
ach so, ok... na, Gastronomie besteht ja, zum Glück, nicht nur aus dem Service. (Aber da hätte ich dir evtl. ne Stelle gewusst). Aber wenn du in der Buchhaltung so fit bist, kommst du doch bestimmt auch in anderen Branchen gut da rein, oder? Oder soll es speziell die Gastronomie sein? Ich könnte mir vorstellen, dass eine kaufmännsiche Stelle "irgendwo" dich leichter in den gastronomischen kaufmännischen Bereich bringt, als die Arbeit als Spüler, nur weil das schon in der Gastronomie ist.
Prinzipiell find ich es aber gut, dass du als Spüler überbrücken willst, und nicht nur warten und nix tun!
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