Ernährungsformen
Vollwertige Ernährung und Vollwertkost
„Vollwert“: | Begriff bezieht sich auf die Ernährung insgesamt und nicht auf einzelne Lebensmittel, weil außer der Muttermilch kein Lebensmittel alle lebensnotwenigen Nährstoffe in den erforderlichen Mengen liefert. |
„vollwertig“: | Bezieht sich auf die Ausgewogenheit der Nährstoffanteile sowie auf den Ballaststoffanteil der Nahrung => Nahrungsmittel so auswählen und zuzubereiten, dass sie diese Stoffe möglichst vollständig und in ihrem vollen Wert liefern. |
Vollwertige Ernährung kann bewirken, dass
- weniger ernährungsbedingte Krankheiten entstehen
- manche Krankheiten günstiger verlaufen
- der Stoffwechsel störungsfreier funktioniert und damit die Grundlage für die körperliche und geistige Entwicklung und Leistungsfähigkeit gegeben ist.
- sie kann keine Krankheiten heilen !!!
Vollwertkost und Vollwerternährung
- Besonderer Wert wird auf die Naturbelassenheit der Nahrung gelegt
- industriell gefertigte Kost wird abgelehnt
- entscheidend für die Qualität der Nahrung ist der möglichst geringe Verarbeitungsgrad, nicht der Nährstoffgehalt
- Nahrung soll aus kontrollierter biologischer Landwirtschaft stammen.
Unterteilung der Nahrungsmittel in 5 Stufen:
Stufe 1 | besonders empfehlenswert, umfasst die unveränderte Nahrung wie z.B. Vorzugsmilch/Rohmilch |
Stufe 2 | sehr empfehlenswert, schließt bearbeitete Nahrungsmittel z.B. Joghurt ein |
Stufe 3 | empfehlenswert, bezieht sich auf erhitzte Lebensmittel, z.B. pasteurisierte Milch |
Stufe 4 | weniger empfehlenswert, sind „verarbeitete“ Lebensmittel wie homogenisierte und ultrahocherhitzte Milch (H-Milch) |
Stufe 5 | nicht empfehlenswert, sind isolierte Nahrungsmittelbestandteile und Fertigprodukte wie Milchzucker, Milcheiweiß, Auszugsmehl |
- es sollen nur Lebensmittel der Stufe 1-3 gewählt werden, davon etwa die Hälfte als Frischkost.
- pflanzliche Lebensmittel bevorzugen
- hinter allen Vollwertkostformen stehen auch ökologische und soziale Aspekte: nicht nur Gesundheit des Einzelnen berücksichtigen, sondern auch Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Ernährung
- überwiegend ovo-lacto-vegetabile Ernährung (Eier, Milchprodukte, pflanzliche Produkte)
Vegetarismus
Vegetarier können in drei Gruppen eingeteilt werden:
a) Veganer : | ausschließlich pflanzliche Lebensmittel (oft Mangel an Vitamin B und tierischem Eiweiß) |
b) Lacto-Vegetarier: | vegetarische Kost wird mit Milch und Milchprodukten angereichert |
c) Ovo-Lacto-Vegetarier: | essen zusätzlich noch Eier |
- häufig Ernährung nach den Grundsätzen der Vollwertkost
- verzichten auf Nikotin und Alkohol und streben eine gesunde Lebensweise an
- diese Ernährungsform setzt gutes Ernährungswissen voraus, damit keine Mangelerscheinungen auftreten
Diäten
- Kostformen, die sich von der frei gewählten Ernährung durch eine besondere Nährstoff- und damit Nahrungsmittelauswahl unterscheiden
- beschränken sich bei der Zubereitung auf Verfahren, die auf die individuelle Verträglichkeit Rücksicht nehmen
- meist zur Verhütung, Linderung oder Besserung einer Krankheit
leichte Vollkost
Ausschluss von röststoffbildenden Garverfahren und unverträglichen Lebensmitteln => Organe schonen
Reduktionskost
Nahrungsenergie wird auf ca. 5 000 kJ pro Tag beschränkt. Verzicht auf fett- und zuckerreiche Nahrung sowie auf Alkohol, reichliches Essen voll Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse, um den Wirkstoffbedarf zu decken
Diabetes-Diät
Bei Zuckerkranken ist der Kohlenhydratstoffwechsel beeinträchtigt.
(Insulin aus der Bauchspeicheldrüse fehlt => keine Kontrolle über Blutzuckerspiegel),
=> kohlenhydrat- und fettarme Kost, stärkehaltige Lebensmittel sind begrenzt erlaubt, Menge wird vom Arzt in Broteinheiten (BE) vorgeschrieben (1 BE = 12g KH = 25g Vollkornbrot), in kurzen Abständen wenige Mengen essen, damit der Blutzuckerspiegel kaum schwankt.
kochsalzarme (natriumarme) Diät
bei zu hohem Blutdruck, Nieren- und Herzleiden => durchschnittliche Salzzufuhr beträgt 12g pro Tag und sollte bei dieser Diät auf ca. 3g gesenkt werden.