Spirituosen
- » Die Rohstoffe
- » Die alkoholische Destillation
- » Kategorien der Spirituosen
- » Spirituosen aus alkoholhaltiger Flüssigkeit
- » Spirituosen aus zuckerhaltigen Rohstoffen
- » Spirituosen aus stärkehaltigen Rohstoffen
- » Spirituosen landwirtschaftlichen Ursprungs
- » Liköre
- » Spirituosenübersicht
- » aus alkoholhaltiger Flüssigkeit
- » aus zuckerhaltigen Rohstoffen
- » aus stärkehaltigen Rohstoffen und Rohstoffen landwirtschaftlichen Ursprungs
- » Liköre
Spirituosen sind alkoholische Getränke (Genussmittel) mit folgenden Anforderungen:
Sie müssen:
- zum menschlichen Verbrauch bestimmt sein
- besondere Eigenschaften in Bezug auf Geschmack (Geruch, Farbe, Aussehen und Konsistenz) aufweisen
- mindestens 15 % Vol. Alkohol (Ausnahme: Eierlikör mit 14%) haben
Sie werden gewonnen durch Destillation oder durch Mischen einer Spirituose mit:
- einer oder mehreren Spirituosen
- Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (mind. 96 Vol. % Alk.) oder Brand
- einem oder mehreren Getränken
- einem oder mehreren alkoholischen Getränken
Die Rohstoffe
Vor der Destillation muss aus natürlichen Rohstoffen mittels entsprechender Verfahren zuerst der Zucker in Alkohol umgewandelt werden (alkoholische Gärung).
stärkehaltige Rohstoffe
wie Kartoffeln, Getreide, Reis etc.
- keine süßende Wirkung
- Stärke hat nicht genug Eigenzucker => sie muss durch Schroten des Getreides (o.ä.) und Maischen in Monosaccharide zerlegt werden
- ein anderes Verfahren ist die Umwandlung durch Schimmelpilze, wie man es bei Reis anwendet
- alkoholische Gärung => alkoholische Flüssigkeit
zuckerhaltige Rohstoffe
wie Obst, Trester, Agave, Zuckerrohr etc.
- süßende Wirkung
- zerkleinern
- maischen
- alkoholische Gärung => alkoholische Flüssigkeit
oder man hat direkt eine alkoholische Flüssigkeit (wie z.B. Brennwein). Dann kann man diese sofort zur Destillation verwenden.
Die alkoholische Destillation
Aus vorgenannten Rohstoffen wird durch alkoholische Gärung eine alkoholhaltige Flüssigkeit hergestellt. Diese Flüssigkeit kann nicht mehr als 15 Vol. % Alk. enthalten (Hefe geht kaputt) => man muss destillieren, um höherprozentige Getränke herzustellen:
das Prinzip:
- Wasser verdampft bei 100°C
- Alkohol verdampft bei 78,3°C
- Methanol (ungenießbarer Alkohol) verdampft bei 65°C
- Aromastoffe werden bei 78,5°C flüchtig
1. Brennvorgang => Raubrand
zu destillierende Flüssigkeit bzw. Maische auf 80°C erhitzen
=> Alkohol, Methanol und Aromastoffe werden gasförmig => auffangen und durch Abkühlen wieder verflüssigen
=> Raubrand im Zwischensammler
2. Brennvorgang => Feinbrand
Raubrand wird in einem Dreistufensystem weiterbehandelt:
Vorlauf | (68°C Erhitzung) |
Mittellauf | (80°C Erhitzung) |
Nachlauf | (95°C Erhitzung) |
=> Vor- und Nachlauf (Fuselöle, Methanol, alle unerwünschten Stoffe) werden
vom Mittellauf (Coeur = Herz, ca. 70 Vol. % Alk.) getrennt.
Bei hochwertigen Erzeugnissen wird nur das Herzstück zur Branntweinherstellung verwendet. Bei qualitativ weniger wertvollen Erzeugnissen werden Vor- und Nachlauf wieder dem Rohbrand zugeführt.
Nach der Destillation wird die Spirituose in Fässern mind.6 Monate gelagert (Farbgebung, Reifung). Danach wird egalisiert (um gleichbleibende Qualität zu erreichen) und auf Trinkstärke herabgesetzt (Marriage). Erst dann kommt die Spirituosen in den Handel.
Durch Rektifikation wird auch Monopolsprit gewonnen, der zur Herstellung von Geisten und Likören verwendet wird.
Durch Destillation allein lassen sich lediglich Spirituosen erzeugen, denen alkoholhaltige Ausgangsstoffe zugrunde liegen (Weinbrand => (Wein). Dienen zucker- oder stärkehaltige Stoffe als Basis, so sind zusätzliche Verfahren erforderlich. (siehe Die alkoholische Destillation)
Mazeration
zerkleinerte Früchte oder Kräuter einlegen in kalten, hochprozentigen Neutralalkohol => dieser sättigt sich mit den Aroma- und Geschmacksstoffen. Anschließend kann destilliert werden => Herstellung von Geisten
Digestion
wie Mazeration, jedoch Einlegen in warmen Neutralalkohol => beschleunigt den Prozess => Herstellung von Spirituosen aus Rohstoffen, landwirtschaftlichen Ursprungs => Aroma- und Geschmacksstoffe der Kräuter, Früchte etc. gehen in den Neutralalkohol über.
Perkolation
Entzug von Geschmacks- und Aromastoffen durch Einlegen der Früchte => langsames Durchlaufen des Sprits durch die Früchte oder Kräuter => Herstellung von Likören
Emulsion
Mischen von Grundlikören mit geschmacksgebenden Zutaten wie Sahne, Eiern, Schokolade.
=> Herstellung von Emulsionslikören
Herstellung von Monopolsprit
Durch viele nacheinandergeschaltete Destillationsabläufe (Kolonnenverfahren) kann der Alkoholgehalt auf über 90 % konzentriert werden.
Rohsprit: | Ergebnis des 1. Brennvorganges, ähnlich dem Raubrand |
Primasprit: | weitere Destillation von Vor – und Nachlauf, 94 – 95 % |
Feinsprit: | noch über den Primasprit hinaus konzentriert, 95 – 97 % |
Sprit: | zur Herstellung von Branntwein und Likören |
Der Staat hat das Branntweinmonopol, d.h. er überwacht Herstellung und Vertrieb des Branntweines. Wer denaturierten Alkohol zu Trinkzwecken verarbeitet, macht sich der Steuerhinterziehung schuldig. Alkohol für technische Zwecke, z.B. Brennspiritus, wird mit Methylalkohol und Fuselölen vergällt. Auch zur Herstellung von Medikamenten.
siehe auch:
- » Kategorien der Spirituosen
- » Spirituosen aus alkoholhaltiger Flüssigkeit
- » Spirituosen aus zuckerhaltigen Rohstoffen
- » Spirituosen aus stärkehaltigen Rohstoffen
- » Spirituosen landwirtschaftlichen Ursprungs
- » Liköre
- » Spirituosenübersicht
- » aus alkoholhaltiger Flüssigkeit
- » aus zuckerhaltigen Rohstoffen
- » aus stärkehaltigen Rohstoffen und Rohstoffen landwirtschaftlichen Ursprungs
- » Liköre