Hallo,
eigentlich ein wenig merkwürdig das ganze so aufzuziehen, aber ich zäume den Gaul einfach mal von hinten auf.
Ich habe im November 2010 ein Front Office Management Training in einem 4* Familiengeführten Hotel im Norden von Teneriffa angefangen, das für 9 Monate angesetzt ist und somit im kommenden Juli endet.
Ich habe parallel privat für meine Freunde und Familie geblogt, mehr oder minder regelmäßig und nun werde ich das Ganze mal, makaber ausgedrück quasi "post mortem", euch zu Füßen legen.
Viel Berufliches habe ich nicht geblogt, aber das was relevant ist werde ich euch zutragen.
Aber das "Outing" als Spanien/Kanaren Erfahrener hilft evtl. bei Fragen und Tipps weiter.
In Schlagworte gefasst:
Öffentliches Verkehrsnetz
TITSA heißt die Busgesellschaft, die auf Teneriffa den Öffentlichen Verkehr gestaltet.
Die Kanarios sind ziemlich stolz auf ihr Bussystem und das können sie teilweise auch wirklich sein. Es gibt kaum einen Ort auf der Insel an den man nicht mit dem Bus fahren kann. Und das auch noch recht regelmäßig. In meine Provinz im Norden fahren alle halbe Stunde große Busse, obwohl eigentlich nicht viele Leute hierleben, aber der Bus ist immer gut besucht.
Man braucht hier EIGENTLICH kein Auto, es ist dennoch schön wenn man aufm Land wohnt und kein Mercadona in der Nähe ist eins zu haben, Großeinkauf mit dem Bus ist scheisse...
Mietwagen sind recht günstig, mit Beziehung, die man im Hotel-Gewerbe komischerweise immer hat, zwischen 22 und 28€ pro Tag für nen Seat Ibiza, beispielsweise.
Behörden
Es gibt 3 Instanzen,
- Das Ayuntamiento (Für die Einwohnermelde-geschichten und Kleinregionale Angelegenheiten)
- Die Policia (Für weitergehende Genehmigungen die in die Landesaufgaben reichen, die z.B. die N.I.E.)
- Und das Cabildo Insular (die Inselverwaltung mit dem Inselpräsidenten, quasi der "Landtag")
Bei der Policia gibt es noch Unterschiede
- die Guarda Civil, Policia Nacional die Policía Local/Policía Municipal
Wie man ab und zu sehen kann sollte man der Guardia Civil nicht krumm kommen, die kommen dem Militär ziemlich nahe und unterstehen dem Verteidiguns- und Innenministerium. Patroullieren aber genauso wie die Policia Local/Municipal auf den Strassen.
N.I.E.
Das Stichwort für Ausländer, Numero de identificacion para Extranjeros, Identifikationsnummer für Ausländer.
Mit dieser Nummer hat man auf den Kanaren einfach ein angenehmeres Leben.
Man bekommt viele Vergünstigungen, weil man eben kein Touri ist, z.B. bei Eintrittspreisen, Hotelbuchungen, für die Fähren und das geilste, für Flüge aufs Spanische Festland oder zwischen den Insel bekommt man 50% Subvention vom Staat!
Mit Ryanair reicht die N.I.E. andere Gesellschaften wollen noch ein "Papel de Viaje", ein Reisezertifikat.
Wie kommt man also an die N.I.E.?
Man braucht ersteinmal einen Nachweis, dass man irgendwo eine Wohnung hat oder ein Haus.
Man lässt sich ein Schreiben von seinem Vermieter, in meinem Fall vom Hotel, ausstellen in dem eben steht, dass man da und da wohnt.( Genaue Anschrift mit Strasse, Hausnummer, ggf. Hausname, Etage und Appartmentnummer)
Damit geht man dann zum Ayuntamiento seiner Wohngegend und beantragt die "Registración", also die Einwohneranmeldung.
Hier kann man auch gleich das "Papel de Viaje" beantragen, wenn man nicht nur mit Ryanair reisen will, das kostet einmalig ~2€ und man muss nicht nochmal hin. das ist aber lediglich 6 Monate gültig.
Für die "Registracón" braucht man eine Kopie seines Reisepasses, manchmal machen die es auch vor Ort.
Das dauert in der Regel zwischen 3 und 15 Tagen, bis die Registración fertig ist und man es sich abholen kann.
Mit diesem Zertifikat geht man dann zur Policia Nacional in den nächst größere Stadt und beantragt dort die N.I.E.
Bei der Policia Nacional ist es so, dass der Eingang mit bewaffneten Polizisten gesichert ist (damit meine ich nicht Handfeuerwaffe im Holster, sondern MP im "Anschlag"), man nennt sein Anliegen, dann wird man reinbegleitet in den Warteraum. Irgendwann wird man abgeholt.
Hier braucht man dann ein Passbild und ggf. nochmal eine Kopie des Passes.
Dann muss man ein Schreiben ausfüllen und damit zu einer Bank gehen, bis vor kurzen war es noch eine bestimmte, sei 01.01.2011 ist es egal welche Bank. Mit dem ausgefüllten Formular muss man dann ~20€ einzahlen und die Bank setzt einen Stempel auf das Formular.
Dann muss man zurück zur Policia Nacional und das Formular wieder abgeben, dann wird direkt das "Papel Verde", wie es umgangssprachlich genannt wird da es eben grün ist, also das Zertifikat mit der N.I.E. drauf, fertig gemacht und man kann es gleich mitnehmen.
Das wars auch schon 😉
Arbeitsgenehmigung
Entfällt, da Spanien bekanntlich Mitglied in der EU ist und dadurch keine Arbeitsgenehmigung für Deutsche Staatsbürger nötig ist.
Arbeitsbedingungen
Natürlich Verhandlungssache, aber Kost und Logis ist komplett frei, egal ob Duty-day oder nicht, 3-Mal am Tag. Reinigung der Kleidung, egal ob Arbeit- oder Privat, dazu dann noch nach Absprache Bezahlung, VHB.
Es lässt sich sehr gut arbeiten mit Spaniern, da sie einfach ruhig bleiben. Man muss nur öfter hinter Sachen hinterher laufen und sofortige Aufgaben die extrem dringlich sind können auch gerne mal 10 Minuten warten oder auf morgen verschoben werden.
Aber wenn sie etwas wollen sollte es schon gleich erledigt werden 😉
Das Detail ist nicht bei allen im Mittelpunkt, man muss doch nachmal auf gewisse Dinge hinweisen, die man sonst einfach gewohnt ist, das sie beachtet werden.
Aber alles in allem wird die Mentalität oft etwas zu sehr niedergemacht und als Faulenzer dargestellt und man findet mehr als genügend Facheute in ihrem Gebiet.
Umgebung
Die Kanaren im Allgemeinen und Teneriffa im Speziellen sind eine tolle Gegend, so extrem geprägt von Natur und "Urigkeit" ist einfach klasse. Man kann am schwarzen Sandstrand entspannen oder an der Meeresbrandung in einem Feld voller Vulkansteine sitzen, die Wälder, die letzten Relikte des Südeuropäische/Nordafrikanischen Urwalds entdecken, die Berge erklimmen oder wenn man will in Santa Cruz, La Laguna oder dem Süden Party und Kommerztreiben nachgehen.
Der F&B-Bereich hier ist sicher einer der Spannendsten. Ich hatte das Glück auch einen gewissen Zeitraum dort mit hineinzuschauen und mich viel mit den Karten des Essens, sowie mit den Weinen auseinanderzusetzen. Die Kanaren bieten eine unglaubliche Vielfalt an Essen, die man sonst so nicht trifft. Nur angefangen von Mojo (Eine Knoblauch-Sauce) über Papas Arugadas (Kartoffeln mit Salzkruste) oder Gofio (ein Getreide, das ohne Gluten auskommt und einfach einmalig schmeckt)
Ich kann hier nur jeden herempfehlen, der gerne seine Kenntnisse im F&B-Bereich erweitern will.
Aber dann bitte nicht in den Turistischen Süden, eine Katastrophe!, sondern in den Norden, den urtypischen Teil der Insel.
Der Süden mit Los Cristianos, Playas de las America, Costa Adeje, etc. ist einfach eine Turisten Hochburg und nicht TENERIFFA!
Leider werden dort fast 70% der Gäste umgeschlagen und das ist echt schade, denn die Insel besteht aus so viel schönem und nicht aus einem künstlich angelegtem "Amerika", wie der Name schon sagt...
Nur sind dort auch die Luxus-Hotels, im Bereich Duque und Fañabe, da im Süden die großen künstlich aufgeschütteten weißen Sandstrände sind und mehr Gründe fallen mir auch nicht wein, warum man es bauen sollte...
Der Norden ist ursprünglich, wenig touristisch und überlaufen.
Hier ist auch die Hauptstadt, Santa Cruz de Tenerife, und La Laguna, die ehemalige Hauptstadt, jetzt Kulturhauptstadt und Universitätsstadt. Die beiden Städte sind mit der Tranvía, einer Straßenbahn, miteinander verbunden.
La Laguna ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert und meiner Ansicht nach die schönste Stadt der Insel!
Es gibt auch hier im Norden einen Ort, der touristisch "belagert" wird, Puerto de la Cruz.
Belagert ist ein wenig hart ausgedrückt, er ist der touristischte Ort im Norden der Insel, aber dennoch ertragbar und genau im Mittelmaß zwischen kitschigem Touri-Fassaden-gebaue und echtem Kolonialstil.
Des nachts einfach wunderschön mit seinen Laternen und Balkonen.
Einige Kolegen, die schon in Südamerika waren sagen, dass die Kanaren mehr mit Südamerika zutun haben als mit dem Festland. Ich war selbst noch nicht da, aber ich kann es mir gut vorstellen, da die Besiedlung Südamerikas von den Kanaren aus geschehen ist und ein reger austausch der beiden Gruppen stattgefunden hat. Erst sind die Canarios alle nach Südamerika und später sind die Erben zurückimmegriert. Daher ist hier das Aussehen auch nicht so wichtig, hauptsache es funktioniert.
Strommasten aus morschem Holz und offenen Sicherungskästen direkt an der Strasse, Häuser an Klippen, die einsturzgefährdet sind und die Fassade schon runtergefallen ist, etc.
So sieht es aufm den Dörfern aus, auch in La Laguna findet man ale "Barracken" und Grundstücke, die einfach verfallen sind, aber es überwiegt die Farbenfroheit der Häuser. Nirgends habe ich bisher so viele Häuser mit individuellen Anstrichen gesehen und das nicht nur leichte Töne, richtiges Knallrot, Türkis, Blau, Grün, Lila, Weinrot, alles was die Farbpallette hergibt.
Einfach wunderschön diese einfachen Häuser doch so lebendig zu sehen.
In Santa Cruz ein ganz anderer Anblick, Großstadtfeeling.
Hochhäuser, 4 Spurige Straßen, alles was man aus anderen "Großstädten" auch kennt.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, auch wenn ich vom Thema des "Berufes" abgewichen bin und nicht solch einen Thread angelegt habe wie ihr zu Dubai oder Shanghai findet, hoffe ich dennoch, dass es vielleicht den einen oder anderen, den es interessiert nach Spanien zu gehen, eine Informationsquelle ist.
Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung und helfe gerne weiter 🙂
Viele Grüße
!!!Ich erstelle meine Beiträge nach bestem Wissen und Gewissen!!!
~ Wenn der Wind der Veränderung weht, treibt er die Mühle des Lebens an ~
~ Sei nicht wie der Bär und fange den Lachs, sei wie der Hase und jage den Dachs ~
Vielen Dank für deinen Beitrag, sehr toll :super:
In ein paar Wochen gehts bei mir auch nach Spanien, ich bin schon tierisch gespannt, wie das so wird. 🙄
Sehr interessanter Beitrag!
Wie sieht es denn mit den spanischkenntnissen aus? Wie und wo hast du dich beworben bei dem Hotel?
Hallo,
Ich habe mein Angebot hier gefunden:
http://www.praktikums-boerse.de/
Aber auch in http://www.auslandspraktikum.info und http://www.praktikumsanzeigen.info gesucht.
Ich habe mich mit komplett 0 Spanischkenntnissen beworben und 2 Wochen vor Antritt einen Intensivkurs gemacht. Aber als ich ankam, konnte ich überhaupt nichts, als wenn ich nie was gemacht hätte.
Aber es ging dann sehr sehr schnell, da man ein gutes Gefühl für die Sprache vermittelt bekommen hat und nun nach 6 Monaten, fast 7, gibt es zwar immernoch ginge, die man nicht so ausdrücken kann, wie man es möchte, aber man wird verstanden. Grammatikalisch nicht immer korrekt/perfekt, aber verständlich 😉
Danke @NoName*w* 🙂
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Oha, die Spanischkenntnisse...
Wie hast du es denn geschafft, anständig zu arbeiten, wenn dir die Wörter fehlen? Und wie sah dein Chef das ganze..? Ich hab ja schon panische Angst, von meinem Chef wegen mangelnder Sprachkenntnisse zum Kichererbsen schälen die komplette Saison über in den Keller gesperrt zu werden- oder gar die Kündigung zu bekommen!
Die ersten Wochen habe ich nur die ausländischen Gäste bedient, weitergaben an die Kollegen in Englisch oder Deutsch und mir jeden Tag alle Vokabeln aufgeschrieben, die nötig gewesen wären um das selbst zu erledigen. Nach 5 Wochen konnte ich die meisten Sachen auf Spanisch selbst erledigen.
Natürlich waren Beschwerden und großartige Konversationen nicht möglich, aber nach 4 Monaten war auch das nicht mehr das Problem. Klar musste man öfter mal nachfragen und es sich nochmal anhören bis man es verstanden hat, aber gehen tut es immer irgendwie 😉
Und mit den Kollegen muss man einfach sprechen, sprechen und sprechen, auch wenn man weiß, dass es grammatikalisch falsch ist. dann fragt man eben nach, wie sie es besser ausdrücken würden, notiert es sich und geht es nach Feierabend nochmal durch.
In der Umgebung lernt man Sprachen rasend schnell, weil man einfach angewiesen ist so zu denken und sich damit zu beschäftigen.
Also keine Sorge, am Anfang wirds sicher ungewohnt sein, aber du findest ganz schnell rein und machst immer wieder Sprünge. Besonders schön ist es, wenn dich deine Kollegen dann so supporten und dir mitteilen, wenn du das und das gut ausgrdrückt hast oder nur Kleinigkeiten verbessern. 🙂
Wohin wirds denn bei dir gehen?
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Das beruhigt doch schon mal 😉 Man liest ja überall im Internet dieses typische "blabla": "Immer wieder kommen die Deutschen nach Spanien, sprechen die Sprache nicht fließend und wundern sich, dass sie scheitern". 😯
Costa Blanca 😉
Na ja, aber das sind ja immer die Deutschen, die eben glauben, dass sie mit Kusshand genommen werden, "nur" weil ihre einzige Qualifikation eben ist, dass sie Deutsche sind. Es erwartet niemand, dass man nach zwei Wochen die Sprach fließend spricht, aber wenn man mal vier oder fünf Monate im Ausland ist, dann sollte man doch irgendwann in der Lage sein, sich ein bisschen zu unterhalten und "überleben" zu können. So wie Quin_Tulop schon geschrieben hat: Man ist sicherlch weit davon entfernt, schon alles perfekt auszudrücken, aber man gibt sich Mühe, man lernt Spanisch nach Feierabend usw....und dann wird man - zumindest wegen der Sprache- nicht mal einfach so "scheitern".
Aber ich finde es immer lustig, die ganzen Auswanderer-Sendungen zu sehen. Da zieht dann ne deutsche Familie mit Sack und Pack nach Spanien und sie wundern sich, dass sie nicht sofort einen Job finden, obwohl sie ja "Deutsche" sind 😯
:super: :super: :super:
God gave us two ears and one mouth, and most people haven't taken the hint.
Disclaimer: Alle meine Posts enthalten meine eigene Meinung.
So, überstunden gibts in spanien also auch. Um 11 angefangen und endlich feierabend...
So, mein Spanienabenteuer nimmt jetzt auch sein Ende.
Ich werde mitte diesen Monats wieder nach Deutschland zurückkehren.
Gründe:
Diverse
Fazit:
Eine absolut geniale Erfahrung!
Klar war es am Anfang schwer, man hat öfter mal darüber nachgedacht alles hinzuschmeissen und zurückzugehen. Aber dann kamen wieder Tage wo alles so top lief, dass man einfach nur alles genossen hat.
Mal von der Umgebung Teneriffa abgesehen habe ich viel über interkulturelle Verständigung gelernt.
Sich hilflos vorkommen und dennoch irgendwie vorankommen. Es war vieles Anstrengend, was für einen in Deutschland selbstverständlich ist.
Z.B. einkaufen.
Es ist im Ausland nicht einfach in einen Laden zu gehen und du weißt was du willst, nimmst es ausm Regal und in den Korb. Die Marken existieren meistens nicht, die Verpackungen sind anders, die Sortierung auch und vom Inhalt wollen wir garnicht erst anfangen.
Du suchst Milch?
Alles klar, Vollmilch? Halbfett? Entrahmt?
Auf deutsch kein Thema, aber eine Sprache die du nicht zu 100% beherrscht ist das nicht so einfach.
Dann die Marke, in Deutschland weißte, Weihenstephan ist "nobel", Aldi akzeptabel. Aber hier, null Peilung, also heißt es ausprobieren. Das gleiche mit Säften, Wasser, Fleisch, Fisch, Brot, Butter, Kuchen, Knabberkram, Bier, etc.
Man muss sich durch alles durchprobieren bis man was findet was einem zusagt.
Weiter gehts zu Gesetzen und Behördengängen. Was brauchst du alles?
Bekommst vom Arbeitgeber gesagt, dass er die und die Unterlage braucht und sagt dir wo du die herbekommst. Also gehst du dahin, die wiederum sagen dir, dass du das und das brauchst, was du dort bekommst. Also gehst du dort hin, wo sie dir sagen, dass sie erst die Unterlage vom Ort zuvor brauchen, wo du gerade warst, was sie dir aber nicht gesagt haben zuvor.
So geht das immer weiter...
Das ist eine Sache, die ich hier gelernt habe -> FRAGEN!
Fragen und fragen und fragen, nicht einfach hinnehmen.
Wenn jemand etwas braucht, frag nach, was er NOCH braucht und ob ich mir zuvor etwas ANDERES besorgen muss und wenn er keine Ahnung hat, wo könntest du das ERFAHREN?
Sonst läuft man sich echt tot und nervt sich nur. Am besten auch immer in Auslandsforen darüber informieren, wie die Erfahrung anderer dort sind, das hilft zu 95% schon sehr weiter.
Verkehrsregeln, Gewohnheiten (Ladenschluss zwischen 13 - 17 Uhr hier auf Teneriffa), Umgangsformen (Begrüßungsküsschen, etc.), allgemein anderes Lebensgefühl durch mehr Gemütlichkeit.
Sachen funktionieren nicht immer auf Anhieb, oft muss man ewig hinterher rennen und den Sachen nachdruck verleihen bis sie erledigt werden.
Gemütllichkeit respektieren und damit umzugehen lernen. Die Menschen umzupolen ist wesentlich aufweniger und schwieriger 😉
Nicht immer muss es nach deutscher Hetzerei und Gradlinigkeit gehen, man kann viel von anderen Mentalitäten lernen, wenn man sich darauf einlässt und die guten Dinge aufnimmt und in die Arbeit einfließen lässt.
Und das nicht nur auf das Privatleben bezogen, sondern auch auf die Arbeit.
Hier ist es z.B. so, dass es auf deinen Status ankommt, was du zu sagen hast, egal ob du recht hast oder nicht.
Hirachien überspringen ist ein Todesurteil!
Immer zur nächst höheren Position sprechen und in Info halten.
Wenn du etwas ändern willst, bringt es nicht immer etwas, wenn man mit direkt mit den Personen spricht, sondern wenn man über die nächst höhere Instanz geht und die das sagen lässt und auf einmal gibt es überhaupt kein Problem und die Idee ist super und es wird so gemacht, nur weil es jemand anderes vorgeschlagen hat.
!Keine direkte Kritik üben!
Canarios sind sehr stolz und wollen ihr Gesicht wahren.
Den meisten Mitteleuropäern macht es nichts aus, oder wollen es sogar so, dass man ihnen direkt sagt was sie falsch gemacht haben. Das darf man auf keinen Fall bei jemandem hier machen, wenn du nich weißt, wie er tickt. Manche sind auch so, gerade wenn sie in Mitteleuropa Erfahrung gesammelt haben. Aber generell auf keinen Fall!
Wenn etwas scheisse gelaufen ist, musst man es so verkaufen, dass die Vergangenheit egal ist, kann man eh nicht ändern und einen Weg positiv für den Gegenüber aufzeigen und das mit seinen Stärken hervorheben, wie toll er das doch so machen kann und dann wirds super.
Es sind soviele Sachen, die man einfach mitnimmt und von denen man lernt, wenn man sich darauf einlässt und sich auch sagen lassen kann, dass deine Art, nicht das Non-Plus-Ultra ist.
Denn das SIND WIR NICHT!
Sicher haben wir eine super vorraussetzung, wenn wir gelernt haben zu strukturieren, organisieren und klar die Übersicht zu behalten und durch unsere Fähigkeit Kritik aufzunehmen und auch klar wahrzunehmen.
Aber unsere Art mit anderen zu arbeiten und miteinander umzugehen müssen wir in Deutschland lassen, sobald wir auf eine andere Kultur stoßen, da heißt es forschen, wie funktioniert die Mentalität hier und wie erreiche ich meine Ziele am Besten.
Dazu gehört manchmal eine gehörige Anpassung unseres Verhaltens wie wir es in Deutschland gewohnt sind.
Aber das ist auch das was spaß macht, was jeden Tag eine Herausforderung darstellt, weil man auf neue Situationen trifft, in denen man nicht einfach so Intuitiv handeln kann, sondern schon überlegen muss, wie mache ich das jetzt am Besten um eine klare Linie zu haben, aber dennoch den Bedürfnissen der anderen Kultur gerecht zu werden.
Ich kann nur jedem Empfehlen ins Ausland zu gehen, wenn man bereit ist an sich zu arbeiten und alte Gewohnheiten anzupassen, Denkweisen zu ändern und sich der neuen Dinge hinzugeben.
Dann verspreche ich euch, dass ihr eine tolle Zeit haben werdet, genau wie ich 🙂
Ich stehe jederzeit für Fragen oder Hilfestellungen bereit.
Viele Grüße
!!!Ich erstelle meine Beiträge nach bestem Wissen und Gewissen!!!
~ Wenn der Wind der Veränderung weht, treibt er die Mühle des Lebens an ~
~ Sei nicht wie der Bär und fange den Lachs, sei wie der Hase und jage den Dachs ~
Hola,
WOW ... ich bin echt beeindruckt =) du hast das alles echt perfekt erklärt bis ins kleinste Detail 😛
Y me alegro mucho de que te has dado el esfuerzo para aprender español jeje.
Ich denke du hast soweit alles richtig gemacht auch den Part mit abwarten in Spanien sollte man groß schreiben sonst tickt man da als deutscher doch schon gerne einmal aus.
Und ich glaube mit unter das wichtigste ist ja das man sich als Ausländer "giri" einfach nur etwas mühe gibt um die Spanische Sprache und Kultur zu erlernen und was sonst noch alles ansteht dann klappt das auch mit dem Chef und den Mitmenschen =)
@NoName*w* wohin geht es den genau an die Costa Blanca? Da ich schon seid 8 Jahren in Spanien wohne.
MFG Turbosa
P.S. ich habe da ein neues Thema erstellt (unter Neuer Beiträge "Ausbildung als HoFa") würde mich freuen wenn ihr es euch doch mal durchlesen würdet, danke =)
Ich würde mir in der ersten Zeit auch immer einen Mietwagen nehmen. In Kombination mit einem Navi lassen sich so diverse Ziele einfach besser ansteuern. Meistens bekommst du ja von Vermietern oder Arbeitgebern Adressen an die Hand. Nun kannst du diese Adressen jedoch schlecht in Beziehung zu einer Buslinie etc setzen. Und Taxi fahren ist immer teurer... Ich war im letzten Jahr in Malaga und wollte auch alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln regeln, was aber absolut nicht klappte. Man musste trotzdem viel laufen und war auf die Busse angewiesen. Ich würde mir immer eher einen Mietwagen(hier zb die Preise checken) nehmen. So kann man 2-3 Tage viel schneller alle Dinge erledigen.