Hallo, Ihr ausgelernten Hofas!
Ich habe im Juli meine Ausbildung beendet (Hofa) und bin jetzt seit Mitte Juli für ein Jahr in Peking in der Kette meines Ausbildungsbetriebes für ein sogenanntes "Management Training". Ich habe hier den Titel des Assistant Rooms Division Managers, was ja gar nicht mal schlecht ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade noch Azubi war. Und hier liegt der Hund auch schon begraben: Ich fühle mich manchmal ein kleines bißchen überfordert.
Die Organisation am Empfang besteht aus Trainees (das sind quasi Azubis), den normalen Angestellten, den Supervisorn und mir. Das blöde für mich ist, dass ich als Gerade-Noch-Azubi-Gewesene natürlich immer noch Fehler mache, dabei aber eigentlich Vorgesetzte für alle oben angeführten Mitarbeiter bin. Dabei bringen mir gerade die Supervisor noch so viel bei und weisen mich auch auf Fehler hin und ich komme mir dann immer ganz blöd vor. Andererseits kritisiere ich wiederum ihr persönliches Verhalten den Gästen gegenüber. Das ist nämlich meine eigentliche Aufgabe hier: Schulung der Mitarbeiter und Umgang mit (ausländischen) Gästen. Aufgrund des momentanen Shortstaffs bin ich aber eben auch volle FO-Mitarbeiterin (was ja an sich gut ist für später)...
Könnt Ihr mir vielleicht verraten, wie ich meine beiden Rollen geschickt unter einen Hut bringen kann, ohne jemanden zu verletzen oder selber dumm dazustehen? Mittlerweile deprimieren mich nämlich schon die kleinsten und dümmsten Fehlerchen. 😥
Liebe Grüße
sakura
Moe: "Damit kannst du einen Ochsen in 40 Sekunden blitzfrittieren."
Homer: "In 40 Sekunden?! Ich will ihn JETZT!"
Hi Sakura,
erstmal "Kopf hoch". Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne. Mir ging es nach der Ausbildung genauso und natürlich musst Du erstmal alles in dem neuen Betrieb lernen. Zu dem bist Du in einem komplett fremden Land und musst Dich auch dort noch eingewöhnen. Ein wirkliches Rezept dafür habe ich leider nicht, aber ich kann Dir sagen, es wird besser. Bei mir hat es ca 3-4 Monate gedauert, bis ich mich an meine neue Rolle gewöhnt hatte und so langsam Routine bekommen habe. Ich war total verzweifelt, weil ich ständig was nicht wusste und jemanden fragen musste. Nach einiger Zeit wurde es aber immer besser und später wurde ich dann um Rat gefragt... Aber auch dann macht man noch Fehler, ist ja schließlich menschlich (auch wenn man keine machen will). Zu dem kommt noch, dass Deine eigentlich Aufgabe nicht die FO-Arbeit ist, deshalb solltest Du auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du bei dieser Tätigkeit Fehler machst. 😉 Sieh es doch als geben und nehmen. Du bringst ihnen was bei und sie Dir. 8)
Hoffe, ich konnte Dir ein wenig Mut machen.
Lieben Gruß, Buffy
Ich muss leider nach Hause - da wartet noch ein Bett voller Arbeit... 😀
Tipp und Aufheiterung und Selbstbewussteins-Push? Aber das sind ja drei Dinge auf einmal!
Dann versuche ich mal einen Sakura-Überraschungs-Post ... 😀
Das mit den kleinen Fehlerchen ist völlig normal ... und auch wenn es schwierig zu akzeptieren ist (ich bin gerade ganz langsam dabei), stimmt der alte Spruch leider: Nobody is perfect!
Hey, gegen wieviele Mitbewerber hast Du Dich nochmal durchgesetzt, als Du Dich auf das Programm beworben hast?? Und meinst Du, die Verantwortlichen nehmen da irgendeinen, dem sie das gar nicht zutrauen?? Garantiert nicht, denn Sie haben DICH genommen. Und glaub mir, sie haben sich bestimmt etwas dabei gedacht 😉
Und wie war das - Du bist was? Assistant Rooms Division Manager in Peking?? O.k., aber wann? Direkt nach Deiner Ausbildung??
Sakura, glaub mir eins - mindestens 99% derer, die das hier lesen, sitzen gerade so ➡ 😯 😮 😯 vor'm Computer!
Glaub mir nochwas - Mindestens 98% der Azubis, die das hier lesen, beneiden Dich um den Job und die Möglichkeiten, die Du hast - das ist ein gastronomischer Karrieretraum.
Und glaub mir ein Letztes - Mindestens 97% der Ausgelernten, die das hier lesen, verstehen Dich und Deine Ängste und Sorgen voll und ganz.
Und keine Sorge wegen der niedrigen Prozentzahlen - der Rest sind statistische Zweifler.
Und zu guter Letzt noch der Tipp:
Versuch erst Kollegin und danach Chefin zu sein!
Unterstütze Deine Kollegen, hilf Ihnen, wo Du kannst (auch ruhig ab und zu bei "niedrigen" Arbeiten - aber auch nicht zu oft) und lerne! Nimm alles mit, was Du bekommen kannst - natürlich nur wissenstechnisch, den Office-Tacker lässt Du schön da :wink:.
Wenn Du kritisierst, kritisier' konstruktiv. Hilf Ihnen zu verstehen, was sie falsch machen und eventuell, warum sie etwas falsch machen und wie sie es besser machen können - nicht einfach nur: 'Du machst das falsch!'
Lebe das Vorbild!
Das klingt jetzt vielleicht wie ein paar hohle Phrasen, aber das ist die Essenz meiner Erfahrung der letzten Jahre und ich denke, ich hatte den Respekt meiner "Untergebenen", auch wenn es der härtere Weg ist. Sicher gibt es leichtere Arten, Chef zu sein, aber ich hab mir immer vorgestellt, wie ich mich als Azubi oder Angestellter gefühlt habe ...
Aber ich bin mir ziemlich sicher, Du machst das schon ganz richtig. 🙂
Ein paar Selbstzweifel ab und zu sind ganz normal, aber meistens übertrieben und unberechtigt. Das, wo Du jetzt stehst, hast Du nur aufgrund Deiner Fähigkeiten und Deiner Person erreicht - also sei stolz darauf und mach weiter so!
"Watch, learn and don't eat my cookie!" - Phoebe in Friends S05E14
"Aus Respekt vor dem Arbeitgeber erscheint man eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn, verbeugt sich vor dem Chef und nach Dienstschluss entschuldigt man sich, dass man nun gehen wird, und bedankt sich gleichzeitig, dass man heute arbeiten durfte ..." - Martin Schulz im Rolling Pin 07/2010 - (über das Arbeiten in Japan ...)
Vielen Dank, dass waren zwei sehr aufmunternde, tippreiche und selbstbewußstein-pushende Antworten! Es geht mir schon viel besser! Heute ging´s dann auch wieder gut, aber es ist eben ein ständiges Auf und (großes) Ab.
Aber um das richtig zu stellen: Es gab keine Mitbewerber von denen ich wüßte, also mußte ich mich da auch nicht (wissentlich) durchsetzen. 🙂
Dennoch lieben Dank!!!
Moe: "Damit kannst du einen Ochsen in 40 Sekunden blitzfrittieren."
Homer: "In 40 Sekunden?! Ich will ihn JETZT!"
Tip könnt ich auch immer gebrauchen 😀
