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HoFa - 2. Ausbildung trotz Abitur - Der Weg zum Abenteuer?

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(@intothewild)
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Hallo!

Kurz zu meiner Situation:

Mein Ziel war es nie möglichst viel Geld zu verdienen. Spaß wollte ich immer haben. Wenn man alt und grauhaarig ist kommt irgendwann der Zeitpunkt an dem man auf sein Leben zurückblickt und die große Abrechnung macht. Hat man seine Zeit genutzt und Spaß gehabt?

Jeder definiert "Zeit nutzen" und "Spaß haben" wohl anders. ICH möchte nicht mein Leben lang in Deutschland im selben Kaff hocken und Tag ein Tag aus den selben Mist erleben. Ein Leben ala "Und täglich grüßt das Murmeltier" ist meine Horrorvorstellung .... selbst mit nem Nettolohn von vielen tausend Euro im Monat will ich mir sowas nicht antun.

Nun bin ich Mitte 20 , habe Abitur , schließe noch dieses Jahr eine kaufmännische Ausbildung ab und habe weder übermäßig Spaß an dem was ich tue noch sieht es irgendwie nach einer interessanten Möglichkeit aus ins Ausland zu kommen und "die Welt zu sehen". Nach dem Abitur habe ich mir eindeutig zu wenig Zeit genommen ... dafür verbringe ich JETZT meine Freizeit fast ausschließlich mit "grübeln". Dabei bin ich über die Ausbildung zum Hotelfachmann gestolpert.

Ich habe mich nun reichlich über diesen Ausbildungsberuf informiert. Natürlich wird man für die erbrachte Leistung miserabel bezahlt, natürlich hat man besch....eidene Arbeitszeiten ABER man hat so viele Möglichkeiten. Ich hocke derzeit jeden Tag in einem Büro und bin froh über jede Abwechslung. Jeder Kunde mit dem ich mich auf Englisch unterhalten kann versüßt mir den Tag. Einem Hotelfachmann dürfte "Langeweile" kein Begriff sein. ZUDEM hat man viele Möglichkeiten ins Ausland zu gehen und die Welt zu sehen. Sei es auf einem Kreuzfahrtschiff welches über die Meere tuckert oder im "schnuckligen" Hotel im irischen Stadtviertel "The Temple Bar".

Der Ausbildungsberuf "Hotelfachmann" riecht für mich einfach nach Abenteuer weshalb ich ernsthaft mit selbigen liebäugle. Hier in München gibt es ja viele tolle Hotels ( Marriott , Hilton , Bayerischer Hof ... ) und ich glaube ich hätte mit meinem Hintergrund ganz gute Chancen.

ABER. Kann man das Angenehme ( Hotelgewerbe ) nicht auch mit dem Nützlichen ( Studium ) verknüpfen? Gibt es irgendeine Möglichkeit als Abiturient mit abgeschlossener kaufm. Ausbildung ins Hotelgewerbe einzusteigen ohne eine entsprechende berufliche Ausbildung gemacht zu haben?

Ich habe hier ein Hotel gefunden welches die duale Ausbildung in Form eines BA Studiums anbietet. Natürlich habe ich schon eine Bewerbung abgeschickt. Das wars dann aber auch schon. Scheint wohl eine extreme Ausnahme zu sein, dass ein Hotel soetwas anbietet.

Ein weiterer Punkt der mich in diese Branche zieht ist, dass man sich wohl echt hocharbeiten kann. Wo wird Leistung denn noch wirklich derart belohnt? In meinem Betrieb kannst du dich nicht mal hochschlafen ....

Kurzum: Bin ich verblendet? Verspreche ich mir von einer Ausbildung zum Hotelfachmann zu viel? Habe ich eine zu romantische Vorstellung? Bin ich ein Depp wenn ich trotz Abitur nicht studiere? Wie stehen überhaupt die Chancen als ausgebildeter HoFa eine Stelle im AUsland zu erhalten?

Vielen Dank für eure EHRLICHEN Meinungen!

 
Veröffentlicht : 07/02/2010 3:53 pm
(@littledevil)
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So kann dir zwar nicht alles beantworten aber ein wenig.

Ich habe auch Abitur und wollte auch keinen langweiligen Bürojob haben. Auch keinen Job der mich an Deutschland festnagelt. Auch ich habe mich stundenlang über den Job infomiert.

Mit Praktikum und meinem Ausbildungsanfang habe ich jetzt insgesamt 4 Wochen im Hotel gearbeitet. Das alles in der Theorie zu lesen ist was ganz anderes in der Praxis. Man kann es sich nicht alles vorstellen. Es ist eine Sache zu sagen "Klar Wochenende arbeiten ist kein Problem für mich." Eine ganz andere, wie ich heute morgen um 5:20 Uhr mutterseelenallein Sonntags am Bahnsteig merkte, das auch selbst zu erleben. Ebenso zu sagen "Klar Überstunden kein Problem". Aber wenn alles am Körper weh tut und der Chef dir im Nacken sitzt, dann fragt man sich schon noch warum tut man sich das freiwillig an?
Und einem ist wirklich nicht nach Abenteuer zumute wenn man 300 Gläser polieren muss und nach 11 Stunden (ja scheint noch gut zu sein) nach Hause kommt und so kaputt ist, dass man sich gleich ins Bett legt um dann wieder für die Arbeit aufzustehen. Momentan weiß ich nciht ob ich noch Zeit für irgendein Hobby habe. (Auch das fühlt sich in der Realität wieder ganz anders an, wenn man wirklich weiß jetzt ist das so, hmm schwer zu erklären). Es gibt einfach Phasen da lebt man praktisch für die Arbeit. Und trotzdem noch macht es mir Spaß. Aber ich bin auch erst ganz am Anfang. Ich werde noch herausfinden was am Ende überwiegen wird: Die ganz positiven Dinge (Abwechslung, Ausland, Kollegen) oder die negativen Dinge (Arbeitszeit, Wochenende arbeiten, Meckerei, Chefs). Ich denke kaum ein Job vereint so viele extrem positive Seiten mit extrem negativen Seiten.
Nur so viel zu meinen "ersten praktischen Eindrücken".

Duales Studium würde ich in deinem Fall auch vorziehen, aber dazu wissen andere bestimmt mehr.

Als Hofa hast du im Ausland sehr sehr gute Chancen. Grade die deutsche Ausbildung ist recht hoch angesehen. Und weltweit werden immer Arbeitskräfte in der Gastronomie gesucht. Da würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen sondern sich im Gegenteil darüber freuen, dass es so ist.

LG

 
Veröffentlicht : 07/02/2010 9:47 pm
(@intothewild)
Beiträge: 3
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Themenstarter
 

Als Hofa hast du im Ausland sehr sehr gute Chancen. Grade die deutsche Ausbildung ist recht hoch angesehen. Und weltweit werden immer Arbeitskräfte in der Gastronomie gesucht. Da würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen sondern sich im Gegenteil darüber freuen, dass es so ist.
LG

Gerade das ist es, was ich mir vor Augen halte. Wie gesagt ... das Gehalt ist mir relativ egal. Die Ausbildungszeit mag alles andere als ein Abenteuer sein aber wie heißt es so schön "Ohne Fleiß kein Preis".
Ich sehe das so, dass ich nunmal da durch muss wenn ich nach X Jahren in Edinburgh oder auf der Fähre von Rotterdam nach Hull arbeiten will.

Eine andere Frage: Angenommen das Hotel ist relativ weit weg von der eigenen Wohnung entfernt. Hat man die Möglichkeit ein eigenes kleines Zimmer zu beziehen wenn man bis spät in die Nacht arbeitet? WIe ist das bei dir so?

Danke für deine Antwort!

 
Veröffentlicht : 07/02/2010 11:23 pm



(@intothewild)
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Eine weitere Frage hätte ich noch.

Habe ich eigtl. auch Chancen in die Hotellerie einzusteigen wenn ich einen Bachelor in einem Studienfach ala internationale Betriebswirtschaft o.ä habe? Wenn dann wahrscheinlich nur in der Personalabteilung und nicht dort wo der typische HoFa arbeitet oder?

 
Veröffentlicht : 08/02/2010 2:00 am
(@littledevil)
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Also bei meinem Hotel ist das nicht so. Aber es gibt auch einige Hotels (auch im Ausland) die Personalzimmer bzw. Wohnungen zur Verfügung stellen. Das muss aber nicht unbedingt besser sein und diese Wohnungen können meist auch relativ weit weg sein. Ich denke direkt ein Zimmer im Hotel eher unwahrscheinlich.

Zum Studium: Ehrlich gesagt wollte ich immer direkt nach dem Abi studieren. Bloß keine Ausbildung machen 😉 deswegen hatte ich mir die gleiche Frage überlegt und ziemlich lange da nachgeforscht und andere gefragt. Das Ergebnis: Es gibt Leute die es nur mit Studium in ein Hotel geschafft haben (dann natürlich mit viel Praktikas und sonstigen Aushilfsjobs). Aber es ist viel schwerer. Die meisten Personaler bevorzugen diejenigen die die Hotellerie von der Pike auf gelernt haben. Mittlerweile bin ich davon selbst überzeugt. Als kleines Beispiel: Was nützt dir die Theorie wie man 3 Teller trägt? Nichts, denn in der Praxis wird es dann erst nur mit Übung klappen. Und so kann man ganz viele Beispiele nennen. Auch die Chefs müssen eingreifen können in jeden Handschritt im Hotel wenn wirklich Not am Mann ist. Und nichts dürfte für weniger Respekt sorgen wenn der eigene Chef nichts kann. In der Gastronomie kann man sich auch nur mit Ausbildung hoch arbeiten wenn man gut ist. Allerdings werde ich danach auch studieren. Mit Studium entwickelt man ein zusätzliches Verständnis für die Abläufe, ebenso kann die Kletterei auf der Karriereleiter dadurch einen Tick schneller gehen. Ich denke sowieso, dass ein Studium mit der Zeit auch im Hotelwesen immer wichtiger werden wird (zusätzlich zur Ausbildung) wenn man sich auf die höheren Positionen später bewirbt. Schon jetzt werden in der gehobenen Hotellerie Abiturienten stark bevorzugt. Weist eben auf gewisse Tendenzen hin.
Also am Besten: Duales Studium oder Ausbildung und dann Studium 😉 (oder nur Ausbildung)

 
Veröffentlicht : 08/02/2010 10:20 am
marcel.h
(@marcel-h)
Beiträge: 59
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Hey, da gehts uns ähnlich!
Ich mache jetzt im Sommer mein Abitur und habe eigentlich auch gar keine Lust, eine Ausbildung zu machen.
Am Besten wäre da auch ein Duales Studium, das wäre schon klasse.
Bei mir in NRW wird das aber so gut wie gar nicht angeboten, jedenfalls nach meinen Recherchen. Weiß jemand eine Möglichkeit in NRW?

Ansonsten kenne ich die Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, die Duales Studium mit Fachrichtung Tourismus anbietet. Da kann man auch in einem Hotel dann die Ausbildung machen.
Das macht auch die Berufsakademie Schleswig-Holstein, Hannover und Ravensburg.

Ansonsten ist viel auch in Süddeutschland. Das Renaissance Hotel in Frankfurt soll jetzt auch Duale Studiengänge anbieten als Partner.
Steigenberger mein ich auch...

HoFa-Anfänger

 
Veröffentlicht : 09/02/2010 9:04 pm



(@herr-direktor)
Beiträge: 3
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Also....
ich mache jetzt meine Ausbildung seit eineinhalb Jahren.....und ich muss sagen ich finde es sehr wichtig es von der Picke auf zu lernen.

Ich will damit auf gar keinen Fall sagen...die sind besser und die sind schlechter......aber ich finde es ist ein Beruf in den man sich voll reinkniehen muss...vor allem gut sein muss....weil es schwer ist jemanden zu finden der es wirklich wirklich machen will.....

 
Veröffentlicht : 23/02/2010 1:22 am
Ynee
 Ynee
(@ynee)
Beiträge: 484
Reputable Member
 

Duale Studiengänge kann ich nur empfehlen.

Ich hab meins jetzt seit letztem Semester fertig, bin seit Januar mit der Ausbildung fertig und bereue nichts.

Ich hab ein abgeschlossenes Studium aber gleichzeitig auch eine abgeschlossene Ausbildung - hab also sowohl Ahnung von der Theorie und von der Praxis. 😀

Zu den dualen Studien muss man sagen, dass es auch Hochschulen gibt, die das anbieten (Baltic College Schwerin z.B.), also nicht nur nach Hotels, sondern auch nach Unis/FHs gucken.

Stressig ist das ganze allemal (ich weiß nichtmehr so genau was Urlaub ist... :D), aber wer in der Gastro arbeitet, gewöhnt sich ja sowiso nach ner Zeit die Wörter "Urlaub", "Feierabend", "Frei" und "Wochenende" ab. 😀

Wir tanzen Samba an der Weser! 😉

 
Veröffentlicht : 23/02/2010 6:13 pm

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